Praktische Ausbildung in Südafrika
Ich war in einer pädiatrischen Praxis in Kapstadt.
Der Fokus der Behandlungen war: Körperwahrnehmung, Grobmotorik, bilaterale Integration, Feinmotorik und visuelle Integration. Nach zwei Wochen habe ich angefangen, selbständig zu behandeln und nachmittags hospitiert.
Ich war in einer Vorschule und die Kinder waren 3- 6 Jahre alt. Deren Diagnosen waren PDA, ADHS, ASS, Angststörung, Trauma, Bindungsstörungen und allgemeine Beeinträchtigungen ihrer Entwicklung. Jedes dieser Kinder sah ich 2-mal pro Woche und zwei Kinder jeden Tag. Nach einiger Zeit begann ich auch mit meiner ersten Kleingruppe.
Es war unendlich schön zu sehen, wie schnell Kinder Fortschritte machen und selbstsicherer werden. Es hat mir so viel Freude bereitet, ein sicheres therapeutisches Umfeld zu gestalten und eine vertraute therapeutische Beziehung aufzubauen.
Ich habe ich auch bei anderen Ergotherapeut*innen-Stellen hospitiert, wie zum Beispiel in Grundschulen, einer inklusiven Vorschule und in einer Kinderklinik. Viele Ergotherapeut*innen, die ich kennenlernen durfte, arbeiten vor allem daran, das Umfeld zu empowern, den Lehrer*innen, Bezugspersonen und Eltern Fähigkeiten mitzugeben, um ihre Kinder zu unterstützen und zu fördern. Das liegt oft daran, dass für Einzelbehandlungen keine Kapazitäten oder Mittel zu Verfügung stehen und so die Kinder dennoch unterstützt werden. Am meisten habe ich von den Kindern, ihrer Ehrlichkeit und Stärke und dem beeindrucken Zusammenhalt der Communities gelernt. Mir wurde viel zugetraut und dafür bin ich sehr dankbar. Fachlich konnte ich all die Dinge, die ich in der Ausbildung lerne, anwenden und viele Erfahrungen sammeln. Ich kann ein Auslandspraktikum nur jedem empfehlen, es hat mich definitiv in meinem Wunsch im Ausland zu arbeiten bestärkt.
Isabell Krahl,
08/2024