Vom Wannsee in die Welt
Was ehemalige Auszubildende sagen, die einen Wahleinsatz im Ausland absolviert haben
Wagemutige junge Pflegende hospitieren fünf Wochen in anderen Gesundheitsversorgungssystemen rund um den Globus. Sie erleben Erstaunliches und auch Kurioses. Sie berichten über die gemachten Erfahrungen, regen so Innovationen an und halten uns gewissermaßen den Spiegel vor. Hier ist eine kleine Auswahl an Statements:
„Der Wahleinsatz hat mein Selbstvertrauen und das Vertrauen in das Gute in der Welt gestärkt.“ (Rosa war in Nicaragua)
„Um einen Vergleich zur deutschen Hightech-Medizin zu haben, neue Gesundheitsstrukturen und Krankheitsbilder kennenzulernen und selbstverständlich, um seinen Horizont zu erweitern und neue Erfahrungen zu sammeln“ (Niklas war in Nicaragua)
„Beeindruckt haben mich die Kreativität, mit gegebenen Mitteln zurechtzukommen und die Aufgeschlossenheit und Herzlichkeit der Mitarbeiter und der Besucher der Suppenküche und der Medizinstation.“ (Björn war in Ulan Bator)
„Jeden Morgen auf der Station sammelten sich die Mitarbeiter für die neue Schicht im Teeraum und man begann den Tag mit Lobpreis Liedern und einer kleinen Andacht. 15 Leute quetschten sich in einen kleinen Raum und sangen mit vollem Herzen. … Ich bin unendlich dankbar, das erlebt zu haben.“ (Rebekka war in Kenia)
„Viele Menschen sind in den 4 Wochen meines Aufenthaltes gestorben. Auch dies schien für die Health Care Worker selbstverständlich zu sein. In Deutschland hätte man meines Erachtens 90% dieser Patienten helfen können. Manchmal hatte ich das Gefühl ein Menschenleben sei hier nicht so viel Wert wie in Europa, doch letztlich begriff ich das dies nicht stimmt.“ (Arian war in Ghana)
„Es ist eines der wichtigsten Dinge, die ich bei diesem Einsatz gelernt habe: Pass auf, wem du vertraust! Natürlich klingt das alles sehr erschreckend, doch ist dies auch eine ganz andere Welt als unsere. Das besondere an den Menschen die es ehrlich meinen ist, dass sie dir ihr ganzes Leben opfern und mit dir teilen.“ (Ruben war in Kenia)
„Wenn man außerhalb von Europa arbeiten möchte, gehört zwar eine Menge Vorbereitung und auch Geld dazu. Doch wer weiß schon, wie oft sich einem eine solche Chance noch einmal bietet. Und für uns war es eine Erfahrung fürs Leben“ (Justin und Nele waren auf Sansibar)
„Das wichtigste war, eine neue, vom deutschen Standard sehr abweichende, Pflegekultur kennen zu lernen. So konnte ich viele Vergleiche ziehen und erkennen, dass, auch wenn die Möglichkeiten nicht immer gegeben sind, die Pflege doch in ihren Grundsätzen die gleiche ist.“ (Karim war in Tunesien)
„Sprachlich hat mir der fünfwöchige Auslandsaufenthalt geholfen die französische Sprache aufzufrischen und mich motiviert, sie weiterhin zu vertiefen.“ (Lea war in Frankreich)
„Ich kann jedem dazu raten, den Wahleinsatz zu nutzen um sich Träume zu erfüllen. Man lernt einen neuen Lebensstil kennen, eine andere Kultur und tolle Menschen.“ (Marie war in Australien)
„Entgegen unseren Befürchtungen ist der Beruf der Krankenpflege sehr hoch angesehen und respektiert. Das geht sogar so weit, dass die Chance im Taxi ausgeraubt zu werden geringer ist, wenn man auf dem Weg zur Arbeit schon seine Dienstkleidung trägt.“ (Gyde war in Namibia)
„Meine Aufgaben auf dieser Station waren morgens nach der Dienstübergabe die Verabreichung der warmen flüssigen orientalischen Medikamente, Anwesenheit bei der täglichen ärztlichen Visite, neue Aufnahme und Entlassungen der Mütter und deren Babys, tagtägliche Information und Erinnerung an Therapietermine im Hause ggf. Assistenz dabei und die Hilfe bei der Babypflege.“ (Song-Hak war in Südkorea)
„In Deutschland habe ich noch kein Kind auf die Welt gebracht, aber dafür in Uganda mehrere. Auch bei den OP´s zu assisitieren, Verantwortung und Vertrauen entgegengebracht zu bekommen und einfach Hand-in-Hand mit dem ugandischen Pflegepersonal zu arbeiten sind Erlebnisse, die einfach Freude bereiten.“ (Anne war in Uganda)
„Ich habe in Namibia viel gelernt. Vor allem habe ich gelernt, dass uns Arbeitsteilung von unseren Patienten entfremdet und es ein Schritt in Richtung Funktionspflege ist.“ (Valentin)
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass vieles anders ist in englischen Krankenhäusern und es eine Menge Dinge gibt von denen auch hier alle Beteiligten profitieren könnten. Es war in jedem Fall eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte und ich habe viel mitnehmen können.“ (Wilma)
„Ein unkomplizierter Bewerbungsprozess, eine Menge Fachbereiche mit kompetenten Ärzten die stets gewillt sind Dinge zu erklären und neu beizubringen, zahlreiche internationale Kontakte, persönliche Weiterentwicklung, sprachliche Verbesserung und das kennenlernen einer anderen Kultur sind nur einige der Punkte, die man als positive Faktoren des Auslandspraktikums nennen kann.“ (Vanessa war auf Mallorca)
„Die Wahleinsatzerfahrung, die ich nicht nur im Krankenhaus sondern auch im japanischen Alltagsleben gesammelt habe, hätte ich nie in einer deutschen Klinik sammeln können. Ich habe Erlebnisse gehabt, die man in der Welt so nur in Japan haben kann.“ (Jingsi)
„Das Arbeitsklima im Krankenhaus war insgesamt viel positiver und fröhlicher als ich es gewöhnt war. Die Leute erscheinen mir menschlicher. Es wird verstanden und akzeptiert, dass es jedem einmal passieren kann zu spät zu kommen oder Fehler zu machen z.B., was ich hier oft vermisse.“ (Lucia war in Ecquador)
„Ich würde jederzeit wieder ein Praktikum in Indien machen. Der kleine Einblick in das Gesundheitswesen dort hat mich schon um einiges bereichert. Allein zu wissen, wie es in Krankenhäusern anderer Länder zugeht, aus der Sicht einer Pflegekraft – wer hat schon die Möglichkeit dazu?“ (Farina war in Dehli)
Wer noch nicht genug hat, kann hier die Berichte ungekürzt lesen. Viel Spaß!